DIHK Erfolgsstudie 2023

DIHK-Studie: IHK-geprüfter Abschluss der Höheren Berufsbildung zahlt sich immer mehr aus

Meister:innen und Fachwirte werden von Betrieben besonders stark gefragt – 60 Prozent der Absolventinnen und Absolventen verdienen teilweise deutlich mehr Geld
Die auf praktischer Erfahrung aufbauende Weiterbildung mit einem Abschluss der Höheren Berufsbildung zahlt sich für die Beschäftigten und Betriebe immer mehr aus. Nach einer DIHK-Umfrage unter 20.000 Absolventinnen und Absolventen verdienen rund 60 Prozent von ihnen nach ihrer IHK-Fortbildungsprüfung mehr Geld als vorher. 57 Prozent haben nach der Weiterbildung einen größeren Verantwortungsbereich im Job. Auch für die Betriebe bringe dieser Qualifizierungspfad viele Vorteile, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks bei der Vorstellung der Studie in Berlin. „Sie können aus der eigenen Belegschaft auf Top-Niveau weitergebildete Fach- und Führungskräfte entwickeln, die mehr Verantwortung übernehmen können und wollen.“ Die Höhere Berufsbildung sei deshalb „eine Art Geheimtipp“ sowohl für karrierebewusste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch für unternehmerische Strategien gegen den Fachkräftemangel.

Ob Industriemeister:in Metall, Bachelor Professional in Bilanzbuchhaltung oder Wirtschaftsfachwirt:in – Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsbildung werden von den Unternehmen händeringend gesucht. Ihre Abschlüsse liegen zumeist auf dem Niveau sechs und sieben des Deutschen Qualifikationsrahmens DQR und sind somit gleichwertig zum Bachelor und Master einer Hochschule

Die berufliche Weiterbildung wird auch von den Absolventinnen und Absolventen selbst sehr positiv beurteilt – so das Ergebnis der bundesweiten IHK-Befragung unter Menschen, die in den vergangenen fünf Jahren erfolgreich bei ihrer IHK an einer entsprechenden Fortbildungsprüfung teilgenommen haben. Danach berichten 81 Prozent der Absolventinnen und Absolventen von positiven Auswirkungen auf ihre berufliche Entwicklung. Aus einer Liste mit Mehrfachnennungen rangieren finanzielle Verbesserungen (58 Prozent) sowie der Aufstieg in eine höhere Position oder einen größeren Aufgaben- und Verantwortungsbereich (57 Prozent) ganz oben.

Rund 60 Prozent derjenigen mit einem Gehaltsplus beziffern die monatlichen Zuwächse auf mehr als 500 Euro. Mehr als ein Viertel verdient sogar mindestens 1.000 Euro mehr im Monat als vor der Weiterbildung. 93 Prozent der Absolventinnen und Absolventen sagen, dass sich die Weiterbildung positiv auf ihre persönliche Entwicklung ausgewirkt hat – sei es, dass sie ihren Blickwinkel erweitert oder sie mehr Souveränität gewonnen haben.
90 Prozent würden sich wieder für den gleichen Fortbildungsabschluss entscheiden
Die Zufriedenheit mit einem Abschluss der Höheren Berufsbildung ist der DIHK-Studie zufolge sehr
hoch: Rund 90 Prozent der Absolventinnen und Absolventen würden sich erneut für den gleichen Fortbildungsabschluss entscheiden. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) plant weitere Qualifizierungen. Hier
steht ein zusätzlicher Abschluss der Höheren Berufsbildung am höchsten im Kurs. „Die Höhere Berufsbildung ist ein sinnstiftender und zukunftsrelevanter Qualifizierungsweg, der den Unternehmen topqualifizierte und praxisorientierte Fachkräfte liefert“, so Dercks

IHK-Erfolgsstudie Weiterbildung – Die wichtigsten Ergebnisse in Lippe:
„Im Wesentlichen spiegeln sich die hervorragenden Ergebnisse des Bundes auch in Lippe wider“. berichtet André Reinisch, Referent für Weiterbildung in der IHK Lippe zu Detmold. „Teilweise fallen die positiven Ergebnisse sogar signifikant höher aus als die bundesweiten Durchschnittswerte. Dies zeigt: die Absolventinnen und Absolventen in Lippe sind hochmotiviert und haben klare Ziele und Vorstellungen über ihren beruflichen Weg“ so Reinisch weiter. „Dass 92 Prozent der Befragten in Lippe sich aus heutiger Sicht nochmals für die gleiche Qualifikation entscheiden würden, ist ein klares Zeichen für die Qualität und die Akzeptanz der Höheren Berufsbildung.“
Die wesentlichen Ergebnisse sind dabei:
  • Lebenslanges Lernen gewinnt an Bedeutung: während der Großteil (62 Prozent) eine höhere Berufsqualifizierung im Alter zwischen 26 und 35 Jahren anstrebt, waren im Kreis Lippe 6 Prozent der erfolgreichen Prüfungsteilnehmenden über 46 Jahre alt.
  • 3 von 4 Teilnehmende entscheiden sich für eine nebenberufliche Qualifikation
  • In Lippe verfügten die Befragten über eine stärkere persönliche Motivation: 75 Prozent (Bund 57 Prozent) gaben an, eine höhere Position anzustreben (wobei rund 50 Prozent in eine Führungsposition aufstiegen). 81 Prozent (Bund 58 Prozent) gaben als Ziel an, sich finanziell verbessern zu wollen. Rund 30 Prozent erhöhten ihr monatliches Einkommen zwischen 500 Euro bis 750 Euro. 23 Prozent steigerten ihr Einkommen sogar um mehr als 1.000 Euro.
  • In Lippe wirkte sich die Corona Pandemie kaum aus: nur 2 Prozent berichteten von negativen Einflüssen auf den Erfolg – 71 Prozent spürten keine Auswirkungen.
  • Lipper sind „treu“: Nach einer erfolgreichen höheren Berufsqualifizierung blieben über drei Viertel der Befragten in ihrem Unternehmen.